Matthias Grösch lebt in der Stadt Luzern und arbeitet als Projektleiter in Eschenbach. Seinen Arbeitsweg legt er gerne mit dem Velo zurück, er geniesst den Weg entlang der Reuss. So umfährt er geschickt Verkehrsstaus: «Oft ist man deshalb ähnlich schnell wie mit dem Auto», sagt er. Trotzdem besitzt er eines: Am Wochenende ist er als Fussballtrainer einer Jugendmannschaft tätig und ist mit Material und Spielern in der ganzen Zentralschweiz unterwegs.
Matthias merkte, dass sein Tesla mehr auf dem Parkplatz stand, als er damit gefahren ist. Deshalb hat er sich entschieden, sein Auto mit der App «2em» zu vermieten. «Privat, einfach so, hätte ich das Auto nie selbst vermietet», gibt er zu. Aber die Tatsache, dass die Plattform die Haftungsfragen regelt, gäbe ihm die notwendige Sicherheit.
Karl Heinz Odermatt wohnt mit seiner Frau in Rain. Beruflich ist er für den «Anzeiger Michelsamt» als Journalist und Fotograf unterwegs. Dafür sei ein eigenes Auto zwar oft unerlässlich, erzählt uns Karl Heinz. Doch das hält ihn nicht davon ab, alle möglichen Mobilitätsformen zu kombinieren und so oft wie möglich Park &Ride-Angebote zu nutzen. «Im ÖV trifft man die interessanteren Leute als im Auto», meint er schmunzelnd.
Karl Heinz Odermatt wohnt mit seiner Frau in Rain. Beruflich ist er für den «Anzeiger Michelsamt» als Journalist und Fotograf unterwegs. Dafür sei ein eigenes Auto zwar oft unerlässlich, erzählt uns Karl Heinz. Doch das hält ihn nicht davon ab, alle möglichen Mobilitätsformen zu kombinieren und so oft wie möglich Park &Ride-Angebote zu nutzen. «Im ÖV trifft man die interessanteren Leute als im Auto», meint er schmunzelnd.
Flavia Jecklins Arbeitstag beginnt oft mit einem kleinen Rundgang auf ihrer Terrasse. An anderen Tagen startet sie den Morgen mit Yoga oder einfach mit einer guten Tasse Kaffee. Homeoffice macht vieles möglich; auch eine Reduktion der eigenen Mobilität. «Ich geniesse die Flexibilität bei der Tagesplanung. Man kann dort arbeiten, wo man sich am wohlsten fühlt, insbesondere wenn man viel Denkarbeit leisten muss oder liest», sagt Flavia. Sie schätze es sehr, je nach Tagesform auch gezielte Pausen einbauen zu können.
David Schwarzentruber fährt E-Bike, wann immer möglich. Zur Arbeit, zur Musikprobe, zu Sitzungen, bei Regen und bei Sonnenschein. Einen Fahrplan oder das Einrechnen von stockendem Verkehr braucht er nicht: Mit seinem wendigen E-Bike umfährt er diese galant. Seit Februar 2022 ist er auf dem motorisierten Zweirad unterwegs, eines seiner zwei Autos hat er inzwischen verkauft. Obwohl David sonst ein geselliger Mensch ist, meidet er den öffentlichen Verkehr. Viel lieber geniesst er den belebenden Wind, der ihm auf dem E-Bike entgegenweht. «Die frische Luft vor und nach der Arbeit tut gut, man ist mit den Gedanken in der Natur», erzählt er.
Matthias Grösch lebt in der Stadt Luzern und arbeitet als Projektleiter in Eschenbach. Seinen Arbeitsweg legt er gerne mit dem Velo zurück, er geniesst den Weg entlang der Reuss. So umfährt er geschickt Verkehrsstaus: «Oft ist man deshalb ähnlich schnell wie mit dem Auto», sagt er. Trotzdem besitzt er eines: Am Wochenende ist er als Fussballtrainer einer Jugendmannschaft tätig und ist mit Material und Spielern in der ganzen Zentralschweiz unterwegs.
Matthias merkte, dass sein Tesla mehr auf dem Parkplatz stand, als er damit gefahren ist. Deshalb hat er sich entschieden, sein Auto mit der App «2em» zu vermieten. «Privat, einfach so, hätte ich das Auto nie selbst vermietet», gibt er zu. Aber die Tatsache, dass die Plattform die Haftungsfragen regelt, gäbe ihm die notwendige Sicherheit.
Mariangela Hardt arbeitet seit 20 Jahren bei der LUKB, seit 2017 ist sie Mutter. Nach der Geburt ihres Sohnes wollte sie Geld sparen und verkaufte das eigene Auto. Sie wohnen im Zentrum der Stadt, wenn sie ein Auto brauchte, dann mietete sie einfach eins. «Die Fahrt mit einem E-Auto hat mir besonders gut gefallen, das Fahren ist wie ein Gleiten», erzählt sie uns von ihrem liebsten Car-Sharing-Erlebnis. «Natürlich gefällt mir daran auch, dass die Umwelt weniger belastet wird.» Das zählt für alle Car-Sharing-Angebote, denn dazu gehört auch, einen persönlichen Beitrag zur Verkehrsreduktion zu leisten.
Stefan Oberer arbeitet beim Kanton Luzern, wo er für die kantonale Velostrategie zuständig ist. Es verwundert daher wenig, dass er auch in seiner Freizeit gerne auf dem Sattel sitzt. Doch muss für ihn nicht jede Strecke nur mit dem Velo zurückgelegt werden: Am liebsten setzt Stefan auf kombinierte Mobilität mit Zug und Velo. «Mit dem Velo brauche ich 10 Minuten zum Bahnhof, danach kann ich gut eine halbe Stunde im Zug entspannen», erzählt uns Stefan von seinem Arbeitsweg. Das Velo stelle er am Bahnhof aber nicht ab, sondern nehme es mit in den Zug. Vom Zielbahnhof aus müsse er nur noch kurz weiterradeln und schon sei er im Büro.
Marcel Perren ist Direktor der Luzern Tourismus AG. Er bewegt sich gerne draussen, ob in den Bergen oder auf dem Golfplatz. Seinen Arbeitsweg bestreitet er morgens meist mit dem Bus und abends am liebsten zu Fuss. «Es macht mich robuster und mental freier, um meinen komplexen Arbeitsalltag gut zu meistern», sagt er. Das Zu-Fuss-Gehen öffne den Raum für Begegnungen und Beobachtungen. So traf der Walliser kurz nach seinem Umzug in die Zentralschweiz am Ende seiner Jogging-Runde auf seinen Vorgänger. «Er rief mir zu, ich solle doch kurz auf eine Runde mitkommen. Natürlich wollte ich mir keine Blösse geben, kehrte um und lief mit. An jenem Abend war ich ziemlich geschafft!»
Über 50 Jahre ist es her, seit Josef (Sepp) Schmidli Velofahren gelernt hat – von seinen Eltern, so wie viele von uns. Auch heute noch fährt er gern, viel und schnell Rennvelo. Egal, ob der Reuss entlang oder gleich von Emmen bis nach Hamburg. Einmal angeschafft, sei ein Velo das günstigste Verkehrsmittel, sagt Sepp. Das Finanzielle sei aber bei weitem nicht der einzige Vorteil: Er geniesst, dass mit dem regelmässigen Radfahren auch eine bessere Fitness einhergeht.
Die vierköpfige Familie Fasel ist gerne unterwegs. Ihre Mobilität gestalten sie vielfältig: In der Stadt trampen sie gerne in die Pedale, für weitere Strecken setzen sie auf öffentliche Verkehrsmittel. Ihr eigenes Auto mit Gas-Antrieb vermieten sie ab und zu. «Wir besitzen ein Auto, das wir auf einer Autovermiet-Plattform teilen – mit Freunden wie auch Fremden», erzählt uns Evelyn Fasel. Es sei ihnen wichtig, dass das Auto nicht nur leer rumstehe. Mehrmals jährlich werde es ausgeliehen, für ein Wochenende oder noch länger.
Wohnen in der Stadt, Arbeiten auf dem Land: Für Alin Zürcher ist das genau die richtige Mischung. Zu ihrem Job als Primarlehrerin in Neuenkirch pendelt sie täglich mit dem Postauto aus der Stadt Luzern heraus. Auf dem Weg geniesst sie die vorbeiziehende Landschaft, ein gutes Buch oder Gespräche mit Arbeitskolleg:innen. Während sie im Postauto «aufstartet», beantwortet sie gerne Nachrichten oder liest etwas. «Am Morgen verlasse ich meine Wohnung mit einem hausgemachten Coffee-to-go; immer auf die Minute genau, denn auf der Hinfahrt ist das Postauto sehr pünktlich», erzählt sie uns. Auf der Rückfahrt sei das nicht immer der Fall; der Feierabendverkehr wirke sich auch auf die öffentlichen Verkehrsmittel aus.
Andreas Merz ist Projektleiter Mobilität bei der Albert Koechlin Stiftung, wo er für das Projekt «clever unterwegs» zuständig ist. Er setzt sich jedoch nicht nur beruflich, sondern auch privat mit nachhaltiger Mobilität auseinander. «Mobilität interessiert mich, weil sie einen grossen Einfluss auf die Umwelt und Lebensqualität hat», erzählt er uns. Nachhaltige Mobilität lebe er nicht nur aus Überzeugung, sagt er. Auch rational begründet sei es die richtige Wahl: «Richtig gestaltete Mobilität ist praktischer, effizienter, günstiger und oft auch schneller.» Privat kombiniert er darum auch alle erdenklichen Mobilitätsformen. Das Velo nimmt dabei eine zentrale Rolle ein, weil es sich effizient mit anderen Verkehrsmitteln kombinieren lässt.
Als er 18 Jahre alt wurde, gab Jürg Inderbitzin sein Geld lieber für eine Occasions-Vespa als für einen Fahrlehrer aus. Und bei zwei Rädern blieb es dann. Zumindest, was den Besitz angeht – wenn er ein Auto fährt, dann eines aus Car-Sharing. «Ich buchte zum ersten Mal ein Car-Sharing-Auto, um meine Partnerin spätnachts am Bahnhof abzuholen», erzählt uns Jürg. «Etwas unsicher und nervös war ich schon, ob sich die Türen dann tatsächlich öffnen lassen und alles funktioniert. So machte ich mich eine halbe Stunde zu früh auf den Weg. Als wir dann am Bahnhof wieder losfahren wollten, ging nichts mehr.» Das Fahrzeug hatte sich, weil es lange stillstand, selbst abgemeldet. Nach kurzem Überlegen meldete er sich erneut an und die Fahrt ging weiter.
Frieda Fölmli ist theoretisch Rentnerin, arbeitet aber in kleinem Pensum noch in einem Schuhcafé. Sie geniesst den Kontakt mit den Menschen, die sie zum Teil auch noch von ihrem eigenen Geschäft kennt. Früher besass sie noch selbst ein Auto, heute nutzt sie das Car-Sharing-Angebot einer Garage in ihrer Nähe. «Ich fand es schon länger unnötig, ein eigenes Auto zu haben. Aber mit dem Geschäft und teilweise notwendigen Fahrten mit meinen betagten Eltern war es einfach praktisch, eines griffbereit zu haben», erzählt sie uns. «Als das Car-Sharing der Garage Schärli Bossert AG Formen annahm, war der Fall für mich sofort klar.»
Das «Matteo» ist ein neues Areal, das mitten im Mattenhof-Quartier im Stadtteil Luzern Süd steht. Allen Mieter:innen stehen hier jährlich, passend zur Wohnung, Mobilitätspakete zur Verfügung. Dazu gehört ein kostenfreies Bike-Sharing-Angebot von «Nextbike», Gutschriften für öV-Abos, Car-Sharing, Veloservice und E-Cargo-Bikes. Die Höhe der öV-Gutschrift ist zum einen abhängig von der Wohnungsgrösse, zum anderen wird miteinbezogen, ob die Mieter:innen ein eigenes Auto besitzen. So gibt es Gutschriften von bis zu 800 CHF im Jahr für grosse autofreie Wohnungen, 150 CHF gibt’s für Mieter:innen mit Parkplatz und Privatauto.
Escholzmatt-Marbach liegt im oberen Entlebuch, 2013 fusionierten zwei bestehende Gemeinden zu einer. Durch die Region führt ein Güterstrassennetz von 250 km, sowie eine Postauto-Linie. Aber gerade in ländlichen Gemeinden gibt es Gebiete, die mit dem öV nicht immer gut zu erreichen sind: Für sie hat Escholzmatt-Marbach eigene Angebote bereitgestellt. «Mit dem Car-Sharing-Angebot von Sponti-Car wurde am Bahnhof Escholzmatt eine weitere Form der Mobilität eingeführt», erklärt uns Pius Kaufmann. Er ist der Gemeindeamman von Escholzmatt-Marbach. «Ebenfalls wurde das Mitfahrsystem ‘Taxito’ eingeführt, um die schlecht erschlossenen Gebiete erreichbarer zu machen.» Mit Taxito werden spontane Fahrgemeinschaften gebildet.
In der Gemeinde Eschenbach wird die Mobilität von morgen geplant und diskutiert: Es geht um öV-Ausbau, Umfahrungsstrassen und E-Bike-Angebote für Gemeindemitarbeitende. Die Bevölkerung wird aktiv in die Planung einbezogen, auf Sorgen aus der Gemeinde werden gehört. Unter anderem fanden im Rahmen der Ortsplanung «Quartiergespräche» statt: Hier wurde direkt mit den Einwohner:innen gesprochen und Erkenntnisse gesammelt. «Die Sicherheit für die Velofahrer und Fussgänger sowie der Verkehr an den Randstunden ist auf dem Sorgenbarometer weit oben», erzählt uns Markus Kronenberg von der Gemeinde Eschenbach.
Die Stadt Luzern will bis 2040 klimaneutral werden. Dafür gibt die Klima- und Energiestrategie der Stadt auch im Bereich Mobilität einige Ziele und Massnahmen vor. Gesamthaft soll eine Reduktion der Verkehrsleistung erzielt und der verbleibende Verkehr klimaneutral abgewickelt werden. «Dazu ist eine Änderung des Mobilitätsverhaltens erforderlich», sagt David Walter von der Stadt Luzern. «Das bedeutet, dass alle einen Beitrag leisten und teilweise auch ihre Komfortzone verlassen müssen.» Das geschehe zum Beispiel dann, wenn nicht mehr mit dem Auto direkt bis zum Zielort gefahren, sondern an geeigneter Stelle auf klimaneutrale Verkehrsmittel umgestiegen werde.
Die Gemeinde Büron stellt ihren Bewohner:innen ein Elektroauto zur Verfügung. Dieses können sie bei Bedarf nutzen und aus verschiedenen Mietoptionen auswählen – unterwegs Aufladen ist im Preis enthalten. Mitarbeiter:innen der Gemeinde können das Auto unter Angabe der Verwendung kostenlos buchen und nutzen. Das Konzept wurde von EnergieTeam.LU entwickelt, möglich macht es die Kooperation mit dem Car-Sharing-Partner Share Birrer. Auch für Büroner:innen, die privat auf ein Elektroauto umsteigen wollen, stellt die Gemeinde Infrastruktur zur Verfügung: An den vorhandenen Ladestationen können die Bürger:innen dauerhaft Nacht-Zeitfenster reservieren. Der Fahrstrom ist Regiostrom und kommt am Tag meist aus der eigenen Photovoltaik-Anlage.
Die Gemeinde Root will in Sachen Mobilität eine Vorbildfunktion einnehmen. Bereits 2020 hat sie für ihre Mitarbeiter:innen Mobilitätspakete eingeführt. Wer mit dem öV, zu Fuss oder dem Velo zur Arbeit kommt, erhält einen jährlichen Zuschuss von 300 CHF. Auf 2023 ist eine Erhöhung des Beitrags auf 500 CHF geplant. Jährlich wird ein Mobilitätsteam beauftragt, neue Massnahmen vorzuschlagen. Dieses Team setzt sich zusammen aus Mitarbeitenden der Gemeinde Root, der Schule und der externen Beratung von Trafiko. Daraus resultierten Projekte, wie die Teilnahme an der schweizweiten Velo-Challenge «Cyclomania» oder einem Velo-Testtag.
Jedes Jahr am ersten Samstag im Juli findet der Traditionsanlass in der Altstadt von Sursee statt: Es ist Zeit für das «Städtli-Fäscht Soorsi». Während sich alle für das jährliche Getriebe vorbereiten, wird das Städtli von allen Seiten für den Verkehr gesperrt. «Die Bevölkerung kennt die Wochenend-Sperrung des Städtlis während den Sommermonaten bereits», erzählt uns Erich Felber vom Verein Städtli-Fäscht Soorsi. Da das «Städtli-Fäscht» in erster Linie für die lokale Bevölkerung sei, komme ein grosser Teil zu Fuss oder mit dem Fahrrad an den Anlass.
Das Gesundheitsunternehmen Fresenius Kabi (Schweiz) AG zog im Frühling 2020 an den Mattenhof in Kriens. Ein neuer Standort bringt viele Veränderungen mit sich: für die Mitarbeiter:innen bedeutet er auch einen neuen Arbeitsweg. Fresenius Kabi Schweiz hat diesen Umstand als Chance gesehen und für das Unternehmen ein flexibles Mobilitätsangebot erstellt. Für die Erarbeitung des Mobilitätskonzeptes wurden proaktive Gespräche mit den Mitarbeiter:innen geführt. Ziel war es, herauszufinden, unter welchen Voraussetzungen die Mitarbeitenden einen Wechsel vom Auto auf Muskelkraft oder öV in Betracht ziehen würden.
Alle Standorte der PIRMIN JUNG Schweiz AG liegen in unmittelbarer Bahnhofsnähe, auch die Standorte in Deutschland. Für Mitarbeiter:innen hat der öV einen angenehmen Vorteil: Sie dürfen ihren Arbeitstag bereits im Zug beginnen, wenn sie die Zeit produktiv nutzen. «Unser Nachhaltigkeitsbericht 2019 hat uns vor Augen geführt, dass 61 % unseres CO2- Fussabdruckes durch das Pendeln der Mitarbeitenden verursacht wird», erzählt uns Pirmin Jung. «Mit dem Umzug nach Sursee haben wir hiermit sicherlich bereits einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.» Unmittelbar beim Bahnhof Sursee befindet sich das "Haus des Holzes". Der neue Standort wurde mit Velo-Parkplätzen und einem Car-Sharing-Angebot eingerichtet.
Fliegende Autos und Jetpacks; wenn man vor einigen Jahrzehnten an die Mobilität im 21. Jahrhundert dachte, so tat dies wohl manches Schulkind träumerisch und mit glasigem Blick aus dem Fenster. Die Lehrperson an der Wandtafel aber versuchte, Verkehrserziehung zu vermitteln: wie etwa dem richtigen Verhalten als Fussgänger:in oder Velofahrer:in. Heutzutage sind die allerwenigsten mit Jetpack oder fliegenden Autos unterwegs, dafür hat sich der Lehrplan um einiges weiterentwickelt. Das verdanken wir unter anderem Markus Wilhelm von der PH Luzern. Dort leitet er den Masterstudiengang sowie das Forschungs-und Entwicklungsinstitut zu den Themen Natur, Mensch, Gesellschaft und nachhaltige Entwicklung.
In der Siedlung Unter-Grundhof in Emmen bieten acht Besitzerschaften rund 65 Wohnungen und 8 Ateliers an. Mit einem ganzheitlichen Lebensraum will die Siedlung die Konsum- und Mobilitätsbedürfnisse der Bewohner:innen reduzieren. Dazu gehört ein Car-Sharing, aber auch unbekanntere Konzepte wie eine Foodcoop. Für die Foodcoop werden vier mal jährlich grosse Mengen an Essen gemeinschaftlich bestellt. Das Essen wird daraufhin im Gemeinschaftsraum im Unter-Grundhof an die verschiedenen Bestellgruppen weitergegeben. «Das erspart viel Fahrerei und stärkt nebenbei die Vernetzung in der Nachbarschaft», erklärt Lea Egloff.
Beim Unternehmen Herzog-Elmiger geniesst bewusste Mobilität einen hohen Stellenwert. Ihr mit der Albert Koechlin Stiftung erarbeitetes Mobilitätskonzept wurde nicht nur von ihrer Branche, sondern auch von der Politik und Bewerber:innen positiv aufgenommen. 2022 gewann das Unternehmen dafür den Innovationspreis des Verbands «Holzwerkstoffe Schweiz». Sechs verschiedene Abos stehen den Mitarbeiter:innen zur Verfügung, jedes mit unterschiedlichen Vergütungen und Pflichten. Wer sich etwa für das «Velo-Abo» entscheidet, erhält nicht nur einen Gutschein in Höhe von 500 CHF, sondern auch einen halben Ferientag geschenkt pro gefahrene 500 Kilometer. In einem anderen Abo wird ein E-Bike zur Verfügung gestellt, Autofahrer hingegen müssen für ihren Parkplatz 600 CHF bezahlen.
Wann beginnt eigentlich die eigene Mobilität? Zählt es, wenn man getragen wird, oder ist esder erste Spaziergang in einem Kinderwagen? Beginnt Mobilität erst einige Monate später, wenn man sich an den ersten Schritten versucht? Spätestens nach vier bis sechs Jahren beschäftigt sich jede:r zwangsläufig mit der eigenen Mobilität: Die Schule beginnt. Wo Schüler:innen unterwegs sind, steht die Verkehrssicherheit an oberster Stelle. Sichere Schulwege sind nur ein Teil davon; auch wie die Kinder den Weg bestreiten, ist wichtig. Ob zu Fuss, mit dem «Trotti», dem Bus, oder auf dem Velo: Die Anreiseformen sind vielfältig. Umso wichtiger ist es, dass sich die Schüler:innen bewusste Gedanken zu ihrer Mobilität und deren Auswirkungen machen.
Im Luzerner Weinbergli haben die ABL gemeinsam mit der Albert Koechlin Stiftung die erste Mobilitätsstation Luzerns eröffnet. Ein E-Auto, Cargo-Bike, E-Roller und zwei E-Bikes stehen dort zur Verfügung. Nicht nur die Anwohner:innen, sondern auch auswärtige Personen können das Angebot nutzen und die verschiedenen Fahrzeuge mieten. Mit nur einer einzigen App können die verschiedenen Fahrzeuge gebucht, geöffnet und bezahlt werden. Das ist ein grosses Plus gegenüber anderen Angeboten, wo pro Fahrzeugtyp eine eigene App benötigt wird. Aus der Weinbergli-Siedlung haben sich bereits über 170 Personen in der «Trafikpoint»-App registriert und nutzen das Angebot rege.
Bei vielen entstehen im Kopf schöne Bilder von grünen Landschaften und dichten Wäldern, wenn man an die UNESCO Biosphäre Entlebuch denkt. Eine Assoziation zum öV-Netz, E-Tankstellen oder E-Bike-Sharing liegt eher fern. Und doch ist auch, oder gerade besonders, für eine ländliche Gegend die Auseinandersetzung mit Mobilität zentral. Neben klassischen Massnahmen wie Park+Ride Parkplätzen am Bahnhof oder dem Ausbau von Velowegen traut sich die Region Entlebuch auch an neue Lösungen. Mit Sponti-Car wird ein Car-Sharing angeboten, das Taxito-Mitfahrsystem wurde eingeführt und ein E-Bike-Verleihsystem wird aufgebaut.
Mit «Green Logistics by Galliker» will das Familienunternehmen Galliker bis 2050 CO2-Neutralität. Hierfür schauen sie in alle Ecken: Auf energieeffiziente Infrastrukturen, alternative Fahrzeug-Technologien oder umweltfreundliche Transport- und Logistik-Konzepte. Galliker besitzt bereits heute einige Nutzfahrzeuge mit Alternativantrieben, darunter auch den weltweit ersten vollelektrischen Autotransporter. Hierfür gehen sie auch Kooperationen mit spezialisierten Unternehmen ein, um eigene Lösungen zu entwickeln. Die Fahrer:innen werden in ökologischem, sparsamem Fahren geschult.
Rund 15'000 Besucher:innen reisen jährlich für die dreitägige Lucerne Regatta nach Luzern. Sowohl lokale Rudersportfans wie auch internationale Wettkampfteilnehmer:innen pilgern dafür an den Rotsee – die meisten davon mit dem öffentlichen Verkehr. «Wir empfehlen all unseren Besuchern, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an den Rotsee zu reisen», erklärt uns Timon Wernas von der Lucerne Regatta. Natürlich sei Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema an der Regatta, allerdings sei eine Anreise mit dem öV auch aus pragmatischer Sicht der einfachste und schnellste Weg, um an den Rotsee zu gelangen.
WAS Wirtschaft Arbeit Soziales befindet sich momentan an drei Standorten in der Stadt Luzern. 2025 ziehen alle Bereiche in das neue Quartier «Eichhof West» zwischen Luzern und Kriens. Zum Standortwechsel hat WAS einiges geplant, um noch nachhaltiger zu werden: Von einem Energiekonzept beim Bau der neuen Räumlichkeiten, über naturnahe Bepflanzung bis hin zu einem neuen Mobilitätskonzept. Dabei hat das WAS unter anderem das Mobilitätsmanagement des Kantons Luzern mitberücksichtigt. «Wir haben die Erfahrung gemacht, dass der Individualverkehr stark zu Elektro-Fahrzeugen und Sharing-Angeboten tendiert», erzählt uns Alain Rogger von WAS. Neben 110 «normalen» Parkplätzen für Kunden und Mitarbeitende sind auch 16 Elektro-Parkplätze geplant, sowie zusätzliche Sharing-Dienstwagen. Für 230 Fahrräder steht ebenfalls Platz bereit.
Die rüüdigen Tage gehören einfach zu Luzern. Fröhlichkeit, Ausgelassenheit und fasnächtliche Kreativität stehen seit je im Zentrum. Damit die Fasnächtler:innen von überall ohne Probleme zu den Feierlichkeiten an- und wieder abreisen können, arbeitet das Lozärner Fasnachtskomitee (LFK) eng mit der Stadt, der Polizei und den öV-Partnern zusammen. Das Komitee empfiehlt, während den närrischen Tagen die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Das ist nicht nur umweltfreundlicher und einfacher als eine Anreise mit dem Auto, sondern auch für die Besucher:innen entspannter. «So können die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler auch mit gutem Gewissen noch ein Kafi Huerenaff geniessen», erzählt uns der LFK-Präsident Berto Margraf.
Das Lilu Lichtfestival Luzern erhellt die Kantonshauptstadt zu Beginn des Jahres wieder mit zahlreichen Lichtkunst-Installationen. Dass die Durchführung klappt, war nicht immer klar; die Energielage stellte eine grosse Herausforderung dar. Das Lilu hat sie jedoch gemeistert – nicht zuletzt durch erfolgreiches Mobilitätsmanagement.
Das Ziel für die Ausgabe 2023: Den Energieverbrauch um 30% zu senken. Weniger Installationen und den Bezug von Luzerner Wasserstrom tragen viel dazu bei. In Sachen der eigenen Mobilität hat der Verein Lichtfestival Luzern seine Chancen erkannt und gut genutzt: Beim Auf- und Abbau bringen Cargo-Bikes die fleissigen Arbeiter:innen und das Material nachhaltig und unkompliziert überall hin, wo sie gebraucht werden.
Die Hirslanden Klinik St. Anna unterstützt ihre Mitarbeiter:innen bei ihrem individuellen Arbeitsweg. Die betriebsinterne Mobilitätsgruppe hat ein Konzept erarbeitet, welches auch Optionen für spezielle Dienstzeiten beinhaltet – eine Klinik muss rund um die Uhr erreichbar sein und kann sich nicht immer nach dem Fahrplan des öffentlichen Verkehrs richten. Mitarbeitende der Hirslanden Klinik St. Anna können aus verschiedenen Optionen wählen: Zwischen dem öV, Langsamverkehr, einem Mix aus beidem oder dem privaten Auto. Je nach Wahl werden ihnen SBB Railchecks, Gutscheine für Motorrad- oder Velogeschäfte oder ein Parkplatz zur Verfügung gestellt – Letzteres allerdings nur, wenn sie ausserhalb des öV-Rayon wohnen, welcher die Klinik definiert hat.