Zwischen Bahnlinie und Autobahn thront die Gemeinde Buchrain im Rontal. Mobilität bedeutet in Buchrain aber weit mehr als Auto oder öV. Die Gemeinde versteht sie als Teil ihrer Verantwortung gegenüber Umwelt, Gesellschaft und den eigenen Mitarbeitenden. Deshalb setzt Buchrain auf ein ganzheitliches Konzept: Fuss- und Veloverkehr werden gefördert, der öffentliche Verkehr gestärkt und Sharing-Angebote wie Nextbike und Mobility bewusst integriert. Gleichzeitig bleibt der Blick realistisch – auch für jene, die auf das Auto angewiesen sind, braucht es faire und durchdachte Lösungen. Diese Balance zwischen individueller Freiheit und gemeinsamem Klimaschutz ist spürbar. Sie zeigt, wie Mobilität zur Haltung werden kann.
Diese Haltung bringt Chancen mit sich – für die Gesundheit, für das Ortsbild und für das Klima. Weniger Verkehr im Zentrum heisst mehr Lebensqualität. Doch die Umstellung vom Auto auf öV, Velo, mehr zu Fuss gehen oder ein Car-Sharing braucht Zeit und gute Kommunikation. Hinzu kommen die unterschiedlichen Lebensumstände der Bevölkerung aber auch fachliche Fragen zur Ladeinfrastruktur oder der Nutzung von Nextbike müssen geklärt werden. Buchrain geht diese Herausforderungen mit Offenheit und Lernbereitschaft an – und beweist, dass Veränderung möglich ist, wenn sie gemeinsam gedacht wird.
Ein Schlüssel war die Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements. Der Prozess startete 2023 mit einer umfassenden Analyse: Was brauchen die Mitarbeitenden in der Gemeinde wirklich? Welche Erfahrungen lassen sich von aussen übernehmen? Herausgekommen sind vier flexible Mobilitätspakete – abgestimmt auf verschiedene Arbeitsrealitäten und ergänzt durch ein Bonussystem. Wer mit dem öV, dem Velo, dem Motorrad oder dem Auto pendelt, findet eine passende Option. Stolpersteine gab es trotzdem. Mischformen wie «im Sommer mit dem Velo, im Winter mit dem Auto» oder steuerliche Fragen zu Parkkarten forderten ein vertieftes fachliches Verständnis. Auch kritische Stimmen wurde ernst genommen – aber nicht zum Bremsklotz für das grosse Ganze.
Der Blick nach vorn bleibt offen und pragmatisch. Buchrain empfiehlt anderen Gemeinden, frühzeitig auf die Beteiligung der Mitarbeitenden zu setzen, einfach zu starten und konsequent weiterzudenken. Mobilität endet nicht bei Arbeitswegen – auch Sitzungszeiten, digitale Tools oder die Nutzung von Sharing-Angeboten gehören dazu. Mit klaren Rahmenbedingungen und der Bereitschaft zur Weiterentwicklung zeigt Buchrain: Auch kleinere Gemeinden können mutig vorangehen und klimafreundliche Mobilität gestalten.