Inspiriert vom Toggenburg bringen die Mitfahrbänkli nun auch frischen Wind nach Luzern. Die Agentur Umsicht hat das Konzept in die Zentralschweiz geholt. Das Prinzip funktioniert ganz einfach: Wer auf einem gedeckten «Stop & Ride» Bänkli sitzt, signalisiert, dass er oder sie eine Mitfahrgelegenheit sucht. So werden mit diesem analogen Angebot abgelegene Orte besser erreichbar – und zugleich die Auslastung der Autos gesteigert. «Mittlerweile sind sechs Gemeinden im Kanton Luzern dabei», berichtet Claudine Wernli. Als Projektleiterin setzt sie das Konzept zusammen mit den Gemeinden und lokalen Handwerksbetrieben um.
Auch Horw gehört zu diesen Pioniergemeinden. An drei Standorten, darunter der beliebte Schwendelberg, laden Mitfahrbänkli zum «Stöpplen» ein. Das Gasthaus Schwendelberg, ein beliebtes Ziel für Ausflügler jeden Alters, wird seit kurzer Zeit von der Korporation Horw betrieben. «Eine gute Erreichbarkeit gehört für uns zur Nachhaltigkeit,» betont Thomas Studhalter, Präsident der Korporation.
Für die Korporation Horw ist Nachhaltigkeit weit mehr als nur ein Schlagwort: Mit PV-Anlagen auf vielen Gebäuden, einem Elektrofahrzeug, das mit Solarstrom betrieben wird, und einem achtsamen Umgang mit den Wäldern sorgt die Korporation dafür, dass das Erholungsgebiet Schwendelberg für kommende Generationen attraktiv bleibt.
Hauptberuflich leitet Thomas Studhalter ein Transportunternehmen und kennt die Wichtigkeit der Strasse aus eigener Erfahrung. «Für das Gewerbe ist die Strasse noch immer unabdingbar,» sagt er. Gleichzeitig setzt er sich dafür ein, dass in der Freizeit die Menschen auf öV, Velos oder Fahrgemeinschaften setzen. Denn in der Freizeit sind das auch für Thomas die bevorzugten Fortbewegungsarten. Neu kann er Spaziergänge oder Wanderungen auch mit «Stöpplen» kombinieren. Den Mitfahrbänkli sei Dank.