Zu modernen Wohnräumen gehört ein breites Mobilitätsangebot
Areale sind wahre Mobilitätsdrehscheiben: Am einfachsten plant man diese von Beginn an gemeinsam. Doch auch bestehende Areale können nachhaltige Mobilitätsangebote einführen und betreiben.
Nachhaltige Mobilität im Areal: Diese Massnahmen zeigen Wirkung!
Velo
Bike-Sharing-Standorte, Veloabstellplätze (auch für E-Bikes und Cargo-Bikes)
Auto
Car-Sharing-Standorte, Parkraummanagement
Kommunikation
Monitore an stark frequentierten Plätzen, Infomappe «Mobilität» beim Einzug, spezifische (Sub)page zu Mobilität, regelmässige Kommunikation (SoMe, NL, etc.)
Anreize
Mobilitätsgutscheine für Bewohner:innen, Promo-Aktionen mit lokalen Mobilitätsanbietern
Weiteres
Depot für Heimlieferservice
Was ist ein Mobilitätskonzept?
Ein Mobilitätskonzept ist ein unverzichtbares Planungsinstrument für alle, die eine neue Bebauung realisieren möchten. Im Kanton Luzern arbeiten Gemeinden, Städte und der Kanton gemeinsam an einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung. Ziel ist es, den Verkehr umweltfreundlich und effizient zu gestalten und gleichzeitig Ressourcen zu schonen.
Für Investor:innen wichtig zu wissen ist: Ein Mobilitätskonzept ist in den meisten Fällen eine Voraussetzung, um eine Baubewilligung zu erhalten. Insbesondere, wenn die Anzahl Parkplätze eine Rolle spielt. Bei Projekten entlang einer Kantonsstrasse gelten zusätzliche Bestimmungen.
Das Mobilitätskonzept zeigt den Behörden, wie das Mobilitätsmanagement für dein Areal aufgebaut ist. Es prüft, ob es nachhaltig und zielführend umgesetzt wird. So stellen der Kanton und die Gemeinden sicher, dass die regionalen Klimaziele erreicht werden und Luzern auch in Zukunft ein attraktiver Ort zum Wohnen und Arbeiten bleibt. Sollten die Ziele nicht erreicht werden, behalten sich die Behörden das Recht vor, weitere Massnahmen zu ergreifen.
Ein solides Mobilitätskonzept umfasst:
die Inhalte, die in einem solchen Konzept behandelt werden müssen
die wichtigsten Massnahmen für das Mobilitätsmanagement auf dem Areal
das Monitoring und die Wirkungskontrolle
die Rolle der verantwortlichen Mobilitätsperson auf dem Areal
klare Meilensteine für die Entwicklung des Mobilitätskonzepts setzen
2. Kontakt mit Gemeinde und Kanton aufnehmen
lokale Vorgaben und Rahmenbedingungen klären
3. Einflussfaktoren analysieren
Lage, Grösse und Nutzungsmix des Areals bestimmen
bestehende und geplante Verkehrserschliessung sowie Nahversorgung (Einkaufsmöglichkeiten, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen, Gastronomie) analysieren ➔ Tipp: Hier findest du pro Gemeinde im Kanton Luzern eine Übersicht der Mobilitätsdaten
geplante verkehrsbezogene Infrastrukturen im Areal und behördliche Vorgaben identifizieren ➔ Tipp: Bei Bauvorhaben entlang Kantonsstrassen diese Planungshilfe nutzen
4. Ziele definieren
Verkehrsaufkommen und Modal-Split (Verteilung Personentransportaufkommen auf verschiedene Verkehrsträger, weitere Infos) abschätzen
qualitative und quantitative Ziele für Modal-Split, Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit und Sozialverträglichkeit ableiten
Ziele SMART formulieren (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert)
5. Massnahmen entwickeln und festlegen
geeignete Massnahmen des Mobilitätsmanagements auswählen und anhand eines Kriterienrasters beschreiben
mit Gemeinde und Kanton austauschen
Massnahmen innerhalb Projektorganisation verabschieden
6. Monitoring und Wirkungskontrolle planen
Indikatoren für das Monitoring festlegen
Methoden für die Wirkungskontrolle bestimmen
Periodizität für das Monitoring und die Kontrolle definieren
7. Mobilitätskonzept genehmigen lassen
Konzept innerhalb Projektorganisation verabschieden
Mobilitätskonzept bei Bedarf zur Vorprüfung bei den Bewilligungsinstanzen eingeben und ggf. anpassen
8. Mobilitätskonzept als Teil des Baugesuchs einreichen
Projektorganisation und Zuständigkeiten für das Mobilitätsmanagement (inkl. Monitoring und Kontrolle) definieren
Pflichtenheft für den Mobilitätsmanager/die Mobilitätsmanagerin erstellen
9. Kosten und Finanzierung sicherstellen
Kosten für den Aufbau und Betrieb des Mobilitätsmanagements (inkl. Monitoring und Wirkungskontrolle) darstellen
Finanzierung sichern
10. Mobilitätsmanagement aufbauen und betreiben
Mobilitätsmanagement gemäss dem Konzept umsetzen und laufend anpassen
regelmässig an die Behörden und intern über die Fortschritte berichten
klare Kommunikation sicherstellen (z. B. durch Öffentlichkeitsarbeit «tue Gutes und sprich darüber»)
Was bringt Mobilitätsmanagement bei Bebauungen? Investor:in
Verkaufsargument
Nachhaltige Mobilitätslösungen und gute Erreichbarkeit steigern die Attraktivität des Areals.
Kostenersparnis
Weniger Auto-Parkplätze bedeuten niedrigere Baukosten.
Behördliche Vorgaben erfüllen
Eine schnelle Umsetzung des Baus und der Inbetriebnahme wird ermöglicht.
Flächenoptimierung
Die freiwerdenden Flächen lassen sich wirtschaftlich sinnvoll nutzen.
Zufriedenheit erhöhen
Nutzende profitieren von bequemer, nachhaltiger Mobilität.
Gleiche Bedingungen
Alle Arealnutzenden erhalten dieselben Mobilitätsoptionen.
Perspektivenwechsel: Warum ganzheitliche Mobilitätskonzepte den Standort stärken
Ressourcenschonung und Energieeeffizienz
Diese wirken direkt auf die Erreichung der Klimaziele.
Multimodale Verkehrsnetze nutzen
Das Verkehrsaufkommen kann effizient im bestehenden Netz bewältigt werden.
Weniger Investitionen nötig
In der Regel sind keine grossen Zusatzkosten für Infrastruktur seitens Investor oder Behörde erforderlich.
Raumeffizienz
Weniger Platzbedarf für zusätzliche Verkehrsinfrastruktur bedeutet weniger graue Energie.
Attraktiver Aussenraum
Die Aufenthaltsqualität im Freien steigt, was den Standort aufwertet. Verkehrsberuhigte Aussenräume reduzieren den Lärm und schaffen Raum für andere Aussengestaltungen wie Begegnungszonen oder Bäume.
Gesundheit fördern
Mehr Menschen sind zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs – das fördert die Gesundheit und stärkt dank Begegnungen im Aussenraum den sozialen Zusammenhalt.
Die Gemeinde verlangt in der Regel ein jährliches Monitoring. Kontaktiere deine Gemeinde, welche Anforderungen sie an das Monitoring stellt. Ein Muster steht dir hier zur Verfügung. Ein solides Monitoring beinhaltet folgende Messwerte:
Zählung der Fahrtenkontingente
Regelmässige Erfassung der genutzten Fahrtenkontingente.
Veloabstellplätze und Ladestationen
Auslastung über ein Zählsystem erfassen und auswerten.
Sharing-Nutzung
Überwachung der Buchungen von Sharing-Fahrzeugen wie Autos, (E-)Velos und Lastenvelos.
Parkplatznutzung
Ein- und Ausfahrten in der Tiefgarage sowie Parkbelegung analysieren.
Austausch und Feedback
Regelmässige Kommunikation mit Mieterinnen und Mietern, Behörden und Medien.
Mobilitätsverhalten erfassen
Jährlich das Mobilitätsverhalten der Arealnutzenden erheben.
öV-Nutzung
Ein- und Aussteigerzahlen an der nächstgelegenen ÖV-Haltestelle analysieren und Entwicklung beobachten.
Weiterführende Links
Wie Gemeinden mit dem Thema Mobilitätskonzept umgehen, erfährst du in unseren Musterunterlagen:
Handbuch Mobilitätskonzepte
Checkliste
Monitoring
Wie Unternehmen ihre betriebliche Mobilität planen, die Umsteigepotenziale für den Arbeitsweg ihrer Mitarbeitenden berechnen und Massnahmen ableiten können:
sumo-Booklet
Nationale Tipps & Tricks für ein erfolgreiches Mobilitätsmanagement in Unternehmen.
Toolbox
In der Toolbox findest du die wichtigsten Massnahmen für eine nachhaltige Mobilitätsentwicklung in deinem Unternehmen.
Checkliste Mobilitätsmanagement
In der Checkliste findest du die Übersicht mit den wichtigsten Meilensteinen. So gelingt Mobilitätsmanagement nachhaltig.
Wir von Luzernmobil beraten, motivieren, vernetzen und entwickeln zusammen mit Interessierten die Luzerner Mobilität. Weil die Bedürfnisse sehr unterschiedlich sind, wollen wir dir eine individuelle Beratung bieten. Willst du dieses Angebot nutzen? Nimm jetzt mit uns Kontakt auf.
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