Als er 18 Jahre alt wurde, gab Jürg Inderbitzin sein Geld lieber für eine Occasions-Vespa als für einen Fahrlehrer aus. Und bei zwei Rädern blieb es dann. Zumindest, was den Besitz angeht – wenn er ein Auto fährt, dann eines aus Car-Sharing. «Ich buchte zum ersten Mal ein Car-Sharing-Auto, um meine Partnerin spätnachts am Bahnhof abzuholen», erzählt uns Jürg. «Etwas unsicher und nervös war ich schon, ob sich die Türen dann tatsächlich öffnen lassen und alles funktioniert. So machte ich mich eine halbe Stunde zu früh auf den Weg. Als wir dann am Bahnhof wieder losfahren wollten, ging nichts mehr.» Das Fahrzeug hatte sich, weil es lange stillstand, selbst abgemeldet. Nach kurzem Überlegen meldete er sich erneut an und die Fahrt ging weiter.
Trotz dieser ersten Erfahrung nutzt Jürg heute noch immer Car-Sharing. Ihm gefalle die Ergänzung zu anderen Verkehrsmitteln wie dem öV, seinem Velo, den Motorrädern oder dem Roller. Er habe die Vorteile eines Autos, ohne sich um Parkplatz, Fixkosten und Reparaturen kümmern zu müssen. «Die grösste Hemmschwelle für neue potenzielle Nutzer ist vermutlich das Neue und die damit verbundenen Unsicherheiten, sich darauf einzulassen», sagt er. Wer bereits aktiv Car-Sharing nutze, könne Neulingen diese Hemmungen oft nehmen, indem man sie als Mitfahrer mitnehme.